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Großeinsatz: Verpuffung auf Tankschiff

Ein Motortankschiff von ca. 130 Meter länge hatte am Oberwasser vor der Schleusenanlage in Lehmen für Revisionsarbeiten angelegt. Während zwei Besatzungsmitglieder einen Schaden an einem Tank durch Schweißarbeiten beheben wollten, kam es gegen kurz vor sieben Uhr zur einer Verpuffung im Arbeitsbereich.

Beide Personen wurden durch den Unfall schwer Verletzt. Ein Besatzungsmitglied konnte zur weiteren Behandlung mit dem Rettungshubschrauber 'Christoph 23' in ein Koblenzer Krankenhaus transportiert werden und befand sich bereits am gleichen Abend außer Lebensgefahr. Die andere Person erlag noch an der Unfallstelle an mit dem Leben nicht mehr zu vereinbarenden Verletzungen.

Aufgrund der Gewalteinwirkung durch die Verpuffung wurde der 'hintere' Bereich des Schiffes schwer beschädigt und Wasser drang in den Schiffskörper ein. Verformte Tankwände klemmten den Verstorbenen in dem sogenannten Kofferdamm ein (Wartungsschacht). Regelmäßige Messungen ergaben immer wieder eine teilweise peristierende Explosionsgefahr. Daher gestaltete sich die Bergung des Verstorbenen sehr schwierig.

Zur optimalen Abarbeitung der Gefahrenlage wurden Einsatzabschnitte gebildet. Die Feuerwehren Kobern, Winningen und Lehmen stellten den Brandschutz sicher. Weiterhin hielten die Kräfte Mannschaft und Einsatzmittel zur 'technischen Bergung' der Person vor. Außerdem sicherten die Kameraden der Feuerwehr Winningen mit dem Rettungsboot den Wasserbereich als Eigenschutz für die Einsatzkräfte ab.

In einem weiteren Einsatzabschnitt pumpten Kräfte des Gefahrstoffzuges Mayen-Koblenz der Teileinheiten Bendorf, Polch, Mayen und Weißenthurm Dieselkraftstoffe und die Bilge in den vorderen Bereich des Schiffes in die leeren Produkttanks um.

Die Berufsfeuerwehr Koblenz sicherte das Motorschiff durch den Einsatz des Löschbootes und Taucher, die Schäden im Rumpf vorübergehend abdichteten.

Im Bereitstellungsraum stand die SEG-Sanitätsdienst des Deutschen Rotes Kreuzes aus Rhens für einen Eventuallfall in Abrufbereitschaft.

Die Führungsstaffel der VG Untermosel führte den Einsatz mit den Führungsmitteln Feuerwehreinsatzzentrale, Einsatzleitwagen (ELW 1) und zeitweise unter Unterstützung des kombinierten Einsatzleitwagens/Vorausrüstwagen der Berufsfeuerwehr Koblenz.

Nachdem ein Berufstaucher den Schiffsrumpf mit spezieller Abdichtmasse entgültig gegen Wassereinbruch gesichert hatte, konnten die leergepumpten Bereiche des Maschinenraumes in mehrfacher Form mit Schaummittel gespült werden.

Darauf hin stellte sich der gewünschte Erfolg ein und die untere Explosionsgrenze hielt sich in der Regel im ungefährlichen Bereich. Trotzdem musste von bei der Bergung des Verstorbenen auf Werkzeug mit Funkenschlag verzichtet werden.

Daher gestaltete diese sich weiterhin sehr schwierig. Da am ersten Einsatztag der gewünschte Erfolg mit den gegebenen Mitteln nicht erreicht wurde, setzten die Einsatzkräfte die Bergung am Folgetag fort.

Am Folgetag wurde die Bergung dann ab 18 Uhr fortgesetzt. Durch eine Spezialfirma sollte mit Wasserstrahlschneidverfahren funkenfrei ein Zugang geschaffen werden. Dazu wurde zusätzlich auf Kräfte des Technischen Hilfswerks in Mayen zurückgegriffen. Diese konnten die benötigten Strommengen und für eine ausreichende Ausleuchtung der Einsatzstelle sorgen. Nachdem das Schiff für die geplanten Arbeiten erneut vorbereitet war, verzörgerten sich die Maßnahmen, da auf die Spezialfirma gewartet werde musste, welche aus dem Norddeutschen Raum extra anreisen musste.

Nachdem die Spezialisten um ca. 22 Uhr an der Einsatzstelle eintraffen vergingen aufgrund der schwierigen Umständen auf dem Schiff weitere Stunden, bis die Schneidarbeiten beginnen konnten.

Am folgenden Freitag Morgen konnte die Person gegen 7 Uhr der Polizei übergeben werden.

Eingesetzte Kräfte:

- Feuerwehr Lehmen mit Tragkraftspritzenfahrzeug, Einsatzleitwagen

- Feuerwehr Kobern mit Tanklöschfahrzeug 16/25, Rüstwagen, Mehrzweckfahrzeug und Mannschaftstransportfahrzeug

- Feuerwehr Winningen mit Löschgruppenfahrzeug 16/12, Tragkraftspritzenfahrzeug und Rettunsboot 2.

- Feuerwehr Gondorf mit Tragkraftspritzenfahrzeug

- Rettungswagen Mayen 1/83/4 und 1/83/5 aus Koblenz

- Rettungshubschrauber 'Christoph 23' aus Koblenz

- Die Polizeiwache Brodenbach und die Wasserschutzpolizei Cochem mit je einem Fahrzeug

- Gefahrstoffzug: Teileinheit Polch mit Gerätewagen-Gefahrgut 1, Teileinheit Bendorf mit Messfahrzeug Gefahrstoffe, Teileinheit Mayen mit Gerätewagen-Gefahrgut 2, Teileinheit Weißenthurm mit Gerätewagen-Atemschutz/Strahlenschutz, Gerätewagen-Gefahrgut 1 und Einsatzleitwagen 1.

- Feuerwehr Weißenthurm und Mühlheim-Kärlich mit Be- und Entlüftungsgeräten

- DRK SEG-Saniätsdienst Rhens mit Krankentransportwagen, Mannschaftstransportwagen und Materialanhänger

- Organisatorischer Leiter Rettungsdienst Mayen-Koblenz und Führungsgruppe Gesundheit mit Einsatzleitwagen

- Berufsfeuerwehr Koblenz mit Einsatzleitwagen/Vorausrüstwagen, Gerätewagen-Wasserrettung und Löschboot

- Technisches Hilfswerk mit Mannschaftstransportfahrzeug, Mehrzweckgerätekraftwagen und Stromerzeuger

- Notfallseelsorger Mayen-Koblenz

...und alle die, die wir vergessen haben.

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